Was bedeutet TCM?

Als traditionelle chinesische Medizin, TCM oder chinesische Medizin wird jene Heilkunde bezeichnet, die sich in China seit mehr als 2000 Jahren entwickelt hat.

Die fünf Säulen dieser Medizin sind die Akupunktur, die Kräuterheilkunde, die Bewegungslehren Qi Gong und Taiji, Tuina (Massagetechnik, die Moxibustion (Erwärmung von Akupunkturpunkten) und ganz wichtig die Ernährungslehre. Weiterhin gehören Ausleitungsverfahren dazu wie Gua Sha und Schröpfen.

Jede Erkrankung resultiert letztlich aus einem Ungleichgewicht von Yin und Yang.

Die Betrachtung von Yin und Yang ist eine wichtige Basis der Behandlung, beides bildet eine Einheit, wie es in dem Symbol der Monade dargestellt wird. Im weißen Teil (Yin) ist als schwarzer Punkt schon das Yang enthalten und im schwarzen Yang als weißer Punkt das Yin. Yin und Yang verändern sich zyklisch, wo vorher Schatten war, ist jetzt Licht. Sie stehen in einem dynamischen Gleichgewicht, Yin wechselt in Yang und umgekehrt, da beide bereits den Keim des anderen in sich tragen. So wie die Nacht nicht ohne den Tag existiert, die Erde ohne den Himmel, das Weiche ohne das Harte, die Erstarrung ohne die Bewegung und so weiter…Nur wenn diese beiden Kräfte im Organismus im Einklang sind, kann die Energie harmonisch fließen und Heilung entstehen.

Ein weiteres wichtiges Element ist das Qi (Energie, Lebenskraft). Der Mensch wird in der chinesischen Medizin als ein energetisches Gebilde verstanden. Kalte Hände und Füße, Blässe, Müdigkeit beispielsweise zeigen einen Qi-Mangel. So gehören auch Begriffe wie Fülle und Leere zu einer Diagnose sowie die äußeren auch klimatischen krankheitsauflösenden Faktoren wie Wind, Kälte, Hitze, Feuchtigkeit, Trockenheit und Glut und die inneren, die auch die sieben Emotionen genannt werden: Freude, Zorn/Wut, Grübeln, Sorgen, Trauer, Angst, Schreck/Schock.

In der chinesischen Anamnese wird immer der gesamte Mensch und seine Energie betrachtet. Anhand von Befragen, Anschauen, Riechen, Hören, Befühlen, Zungen- und Pulsanalyse wird eine Diagnose gestellt. Dazu wird kein Röntgen, Ultraschall, Blutabnehmen etc. benötigt, denn die Symptome im Außen zeigen das Ungleichgewicht (die Krankheit) im Inneren. Die Prävention von Krankheiten ist eine sehr wichtige Aufgabe der traditionellen chinesischen Medizin. In früheren Zeiten wurden die chinesischen Mediziner nur bezahlt, wenn die Patienten gar nicht erst krank wurden.

Die tiefe Weisheit der Natur findet Resonanz im menschlichen Körper.

Die fünf Wandlungsphasen oder auch fünf Elemente entstehen in einem ewigen Kreislauf auseinander, lösen sich gegenseitig ab und bilden doch wieder ein Ganzes. Holz – Feuer – Erde – Metall – Wasser stehen jeweils für energetische Organsysteme. Sagt der Therapeut Ihnen bespielsweise anhand der Anamnese, Zungen- und Pulsbetrachtung, dass Ihre Milz „schwach“ ist, so bedeutet das nicht, dass das Organ Milz geschädigt ist, sondern der Energiekreislauf der Wandlungsphase Erde. Die Erde oder auch Mitte wiederum ist die „Mutter“ des Metalls, wofür das Organ Lunge steht. So erklären sich diverse Symptome und der Therapeut weiß dann, was zu tun ist. „Ist das Kind schwach, stärke die Mutter“ ist nur eines der vielfältigen Behandlungsprinzipien.